Omega-Verfahren

Omega-Verfahren
Omega-Verfahren,
 
1) Navigation: ein Hyperbelnavigationsverfahren im Längstwellenbereich (Trägerfrequenzen f1 = 10,2 kHz, f2 = 11,3 kHz, f3 = 13,6 kHz), das mit nur acht Sendestationen weltweite Navigation oberhalb der Erdoberfläche und bis zu etwa 15 m Wassertiefe ermöglicht. Die Ausbreitung der abgestrahlten Funkwellen erfolgt ähnlich wie bei Hohlleitern zwischen zwei Kugelschalen, gebildet durch die Erdoberfläche und die D-Schicht der Ionosphäre (in etwa 60 km Höhe); es können daher extrem große Reichweiten von 10 000-20 000 km erreicht werden. Die Grobortungsphasenmessung wird durch Bildung der Frequenzdifferenzen durchgeführt, die Feinortung auf den Trägerfrequenzen. Die acht Sendestationen befinden sich in Norwegen, North Dakota (USA), Japan, Liberia, Argentinien und Australien sowie auf Hawaii und Réunion. Sie strahlen nacheinander in einem festgelegten Zeitschema jeweils 1 s lang einen Dauerstrich ab. Die Genauigkeit des Omega-Verfahrens wird bei Anwendung vorausberechneter Korrekturen tages- und jahreszeitabhängig mit etwa 1 sm (1 sm = 1,852 km) angegeben. Die Korrekturen werden beim Differenzial-Omega-Verfahren mithilfe eines Referenzempfängers gewonnen, der an einem bekannten Ort steht. Die gemessenen Abweichungen von den Sollwerten werden dort von einem Sender abgestrahlt und stehen somit für Korrekturzwecke zur Verfügung. Der Durchgang der Dämmerungszone zwischen Referenzstation und Empfänger kann die Korrekturen jedoch nutzlos machen.
 
 2) technische Mechanik: Berechnungsverfahren zur Bestimmung der maximalen Belastbarkeit von Stäben, die durch Druckkräfte beansprucht werden (Knickung). Das Omega-Verfahren fasst die Formeln des Euler-, Tetmajer- und Druckbereichs zu einer einzigen Gleichung zusammen. Es gilt hier ω · F/Aσ d zul mit der Knickzahl ω, einer vom Schlankheitsgrad λ des Stabes und außerdem vom Werkstoff abhängigen Größe (aus Zahlentafeln entnehmbar), der tatsächlichen Druckkraft F, dem Stabquerschnitt A und der zulässigen Druckspannung σd zul. Das Omega-Verfahren liefert von der Realität abweichende Werte, die unter Berücksichtigung von Werkstoffkenngrößen mittels Sicherheitsfaktoren korrigiert werden müssen.

Universal-Lexikon. 2012.

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